Moskitonetz:
imprägniert für die Reise?

Ein Moskitonetz hält nicht nur Zuhause Mücken auf Abstand, sondern schützt auch bei Reisen in tropischen Ländern vor Mückenstichen, durch die man sich mit Malaria, Dengue oder einigen anderen von Mücken übertragenen Krankheiten infizieren kann.

Hauptsächlich dient ein Moskitonetz dazu, nachts beim Schlafen nicht von Mücken überfallen zu werden. Bei einer Reise in die Tropen mindert das Moskitonetz dadurch das Risiko, von der nachtaktiven Anopheles-Mücke gestochen zu werden, die Malaria überträgt. Aber auch draußen in der Natur lässt sich ein Moskitonetz aufspannen, um ungestört im Freien zu sitzen.

Neben Mückenspray und Mückenschutzkleidung ist ein Moskitonetz also ein wichtiger Begleiter auf Reisen in die Tropen oder bei einer Safari und gehört zur essentiellen Mückenschutz-Ausrüstung.

Doch bei der Auswahl eines Moskitonetzes tun sich oft eine Reihe von Unklarheiten auf:

Moskitonetz imprägnieren oder nicht? Pyramidenförmig oder kastenförmig? Baumwolle oder Kunstfaser? Mit Einstiegsöffnung oder ohne? Was ist die richtige Maschenweite fürs Moskitonetz?

Diese Fragen stellt sich früher oder später jeder, der auf der Suche nach dem passenden Moskitonetz ist, meistens im Zuge von Reisevorbereitungen.

Informationen zu den Kriterien, die für ein sicheres Moskitonetz relevant sind, gibt es im Folgenden. Doch erst einmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte für die Auswahl eines Moskitonetzes, wenn es einfach schnell gehen soll.

 


Moskitonetz – Zusammenfassung

Ein Moskitonetz ist nachts ein sicherer Schutz, um nicht von Mücken gestochen zu werden. Bei einer Reise in die Tropen empfiehlt es sich, dass das Moskitonetz imprägniert ist. Welche Kriterien außerdem bei der Auswahl eines Moskitonetzes zu beachten sind, ist hier kurz zusammengefasst:

Ein kastenförmiges Moskitonetz schützt den größten Raum über dem Bett und liegt nicht an Bettkanten auf.

Die WHO empfiehlt eine Maschenweite von mindestens 156 Mesh.

Eine Imprägnierung hilft zusätzlich Moskitos abzuhalten.

Seitliche Einstiegsöffnungen sind besser zu vermeiden, da sie nicht sicher verschlossen werden können.

Moskitonetz imprägniert

Imprägniertes Moskitonetz: CarePlus Duo Box

bei Amazon ansehen*

Moskitonetze Care Plus Duo Box RSP
Box XXL
bei Amazon* bei Amazon*
Maschenweite 156 Mesh 220 Mesh
Maße 2 x 1,8 x 1,8 m 2 x 2 x 2 m
Gewicht 670 g 340 g
Packmaß 14 x 29 x 24 cm 5 x 27 x 31 cm
ohne Einstiegsöffnung
Imprägnierung

Moskitonetz – diese Kriterien sind bei der Auswahl wichtig

Bei der Auswahl des richtigen Moskitonetzes sind einige Kriterien zu beachten.

Form, Maschenweite, Größe, Material und Imprägnierung des Moskitonetzes sind für die Funktion als Mückenschutz entscheidend. Auch wenn man Zuhause ein sicheres Moskitonetz aufstellen will, sind diese Faktoren relevant – bis auf die Imprägnierung, auf diese kann man verzichten.

Lupe
Aus reisepraktischen Gründen spielen das Gewicht und Packmaß eine Rolle.

Die Kriterien für ein zuverlässiges Moskitonetz sind im Folgenden detailliert beschrieben. Die verschiedenen Kriterien sind alle gleichzeitig wichtig und überschneiden sich teilweise. Deswegen scheinen sich manche Punkte zu wiederholen.

Die richtige Form fürs Moskitonetz

Moskitonetze gibt es in den verschiedensten Formen. Die verbreitetsten sind das pyramidenförmige Moskitonetz, das kastenförmige oder rechteckige Moskitonetz und das freistehende Moskitonetz, das im Prinzip wie ein Zelt dasteht.

Die Formen bieten verschiedene Vor- und Nachteile. Im Allgemeinen hat sich aber das kastenförmige Moskitonetz als am sinnvollsten erwiesen.

Generell sollte das Netz einen ausreichend großen geschützten Raum bieten, um darunter bequem schlafen und sich im Schlaf bewegen zu können ohne unwillkürlich die Außenwände des Netzes zu berühren. Berührt man nämlich beim Schlafen das Netz, können Mücken hindurchstechen (→außer das Moskitonetz ist imprägniert).

Daher muss das Innenvolumen von Moskitonetzen betrachtet werden.

Bei kastenförmigen Moskitonetzen ist dies am größten, alle Seiten sind weit vom Körper des Schlafenden entfernt. Die Ränder liegen außerdem nicht auf den Bettkanten auf. Mit der Kastenform gehen zusätzliche Stofflagen einher, die es etwas schwerer machen als ein pyramidenförmiges Netz aus gleichem Material. Der Zusatzschutz ist es allerdings allemal wert.

Pyramidenförmige Moskitonetze laufen an den Rändern zu und können den Schlafenden an den Bettenden berühren. Das bietet Mücken die Möglichkeit hindurchzustechen. Daneben kommt man selbst leichter ans Netz, bringt es durcheinander, verschiebt seine Position, schafft unbeabsichtigt Schlupflöcher oder öffnet die Einstiegsklappe, … Bei einer Reise in ein tropisches Land, in dem Malaria, Dengue und andere Tropenkrankheiten drohen nicht ganz ungefährlich. Wer auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich für das kastenförmige Netz.
In Sachen Gewicht gibt es beim pyramidenförmigen Moskitonetz zwar weniger oder kleinere Stofflagen, so dass das Netz insgesamt weniger wiegt, allerdings muss man Spannringe, Metall- oder Holzstäbe dazurechnen, die das Netz in Form halten.

Die Decke der kastenförmigen und pyramidenförmigen Moskitonetze ist manchmal aus feinerem Mesh, um Staub am hindurchfallen zu hindern. Dankbarerweise werden auch Ausscheidungen von Geckos, Mäusen oder anderen Tieren aufgefangen. Auf Reisen relevant. Zusätzlich hält man Kakerlaken und anderes Kleintier davon ab übers Bett zu spazieren.

Freistehende Zelt-Moskitonetze liegen vom Innenvolumen her zwischen den beiden anderen Formen. Allerdings benötigen sie Metallstäbe, ähnlich Zeltstangen, die das Moskitonetz aufrecht halten. Das schafft zusätzliches Gewicht. Man braucht zwar keine Aufhängemöglichkeit für das Netz, da es frei steht, jedoch dürfte es schwer werden das Zelt abschließend über den vielfältigen Betten aufzustellen, auf die man auf seiner Reise antrifft. Wahrscheinlich sind diese Moskitonetze vor allem fürs Freie praktisch.

 

Auch bei der Aufhängung unterscheiden sich die 3 Formen der Moskitonetze. Je nach Netzform werden unterschiedlich viele Aufhängepunkte benötigt:

Kastenförmige Moskitonetze werden an 4 – 8 oder noch mehr Punkten entlang der Kanten des Netzes aufgehängt. Dazu verwendet man meist Schnüre, um das Netz an verschiedenen Punkten im Zimmer abzuspannen. Ein paar Punkte im Zimmer zum festbinden des Kastennetzes finden sich, auch auf Reisen, bedeutend einfacher als eine mittig über dem Bett befindliche Aufhängemöglichkeit für das Pyramidennetz.

Pyramiden-Moskitonetze brauchen einen einzigen Aufhängepunkt, und zwar einen genau über dem Bett. Während das Zuhause leicht zu bewerkstelligen ist, steht man bei einer Reise unter Umständen vor einem Problem. Die zentrale Aufhängung ist nicht immer leicht umzusetzten, vor allem wenn im Zimmer ein Haken an der Decke fehlt.

Freistehende Moskitonetze brauchen naturgemäß keine Aufhängung, können aufgrund ihrer starren und unflexiblen Form aber nur schwer auf der Vielzahl der verschiedenen Betten mit unterschiedlichen Maßen, die man auf Reisen antrifft, aufgestellt werden. Draußen in der Natur finden sie vielleicht ihren Verwendungszweck.

Fürs Freie gibt es aber auch imprägnierte Hängematten mit eingebautem Moskitonetz. Diese schützen neben Mücken zusätzlich vor am Boden herumlaufender Fauna verschiedener Art, Größe und Gefährlichkeit. Besonders auf Reisen sind sie praktisch.

Amazonas Moskito Traveller PRO

Mückenschutz Hängematte mit Netz
bei Amazon ansehen*

WHO-Empfehlung – die richtige Maschenweite fürs Moskitonetz

Mesh ist einerseits die Bezeichnung für einen netzartigen Stoff.

Andererseits ist Mesh auch eine Maßeinheit für die Gewebefeinheit.

Die WHO empfiehlt mindestens 156 Mesh, oder 25 Löcher/cm², für ein sicheres Moskitonetz. Dichtere Moskitonetze mit 196 oder 272 Mesh sind noch undurchlässiger.
Besonders bei einer Reise in die Tropen ist das wichtig, um sich vor Malaria zu schützen.

Höhere Mesh-Werte und damit höhere Dichte gehen mit schlechterer Luftzirkulation einher.

Gerade während einer Reise in ein tropisches Land kann das nachteilig sein.

Es gibt also einen Trade-Off zwischen Mesh-Wert und Luftzirkulation. Es gilt zwischen höherer Maschenzahl und geringerer Luftdurchlässigkeit abzuwägen.

Die Maschenweite ergibt sich erst, wenn man die Dicke des Fadens miteinbezieht(→ Denier). Je nach Fadendicke kommt man bei 156 Mesh auf 1,0 mm bis 1,5 mm.

Will man sich gegen Sandmücken schützen, reichen für Moskitos ausgelegte Mückennetze nicht mehr aus. Um Sandmücken abzuhalten braucht man höhere Mesh-Zahlen, die Maschenweite für Sandmücken sollte etwa 0,6 mm betragen, andere Midges erfordern gar 0,4 mm. Wenn man sich im Bereich von etwa 1000 Mesh bewegt, sollten Sandmücken relativ zuverlässig draußen bleiben.

Wenn man die Maschenweite eng genug wählt, sollen wohl auch Flöhe, Läuse und Bettwanzen abgehalten werden, wobei diese auf einer Reise genauso gut in der Matratze lauern können, womit kein Schutz gegeben wäre. Eine Lage Mesh aufs Bett? Moskitonetz mit Boden?

Den Zusammenhang zwischen Mesh-Zahl und Maschenweite beeinflusst der Denier-Wert.

In Denier oder den, was man von Strumpfhosen kennt, wird das Gewicht des Fadens und damit auch seine Stärke und Festigkeit angegeben. Bei Moskitonetzen aus Polyester sollte der den-Wert mindestens 75 oder 100 den betragen. Bei Baumwolle kann man keinen den-Wert angeben.

100 Denier wiegt mehr als 75 Denier, wenn man für die Reise penibel auf das Gewicht achten will, hat man hier eine weitere Kennzahl.

Moskitonetz Maschenweite

Mesh – Maßeinheit

Mesh ist eine Maßeinheit, die vorwiegend für Siebe und die Korngröße des damit gesiebten Materials verwendet wird.

1 Mesh bezeichnet 1 Masche pro Inch,
100 Mesh entsprechend 100 Maschen pro Inch


Bei Moskitonetzen bezeichnet Mesh die Anzahl der Maschen pro Quadrat-Inch.

Bei Moskitonetzen:

Mesh = Anzahl der Maschen/ Inch2


Abweichend ist Mesh hier also die Anzahl der Löcher pro Quadrat-Inch statt pro Inch, d.h. pro Fläche statt pro Länge.

Moskitonetz – imprägniert oder nicht?

Besonders für Reisen in die Tropen oder Gebiete mit Malariarisiko gibt es imprägnierte Moskitonetze. Kommt man einmal doch beim Schlafen an das Moskitonetz hilft die Imprägnierung als weiterer Mückenschutz.
Globus Reise
Denn die Mücken könnten sich einfach auf einem unimprägnierten Moskitonetz niederlassen und den Schlafenden im geeigneten Moment anzapfen, wenn ein Körperteil die Außenseite des Netzes berührt. Die Imprägnierung hindert Mücken allerdings selbst dann am Stechen, wenn das Moskitonetz beim Schlafen auf der Haut aufliegt.

Daneben könnte die Imprägnierung Mücken daran hindern, durch kleinere Löcher oder Risse zu schlüpfen, einen kleinen Spalt in der Einstiegsöffnung oder nicht dicht genug unter die Matratze gestopfte Netze zu überwinden. Der höhere Mückenschutz ist auch gegeben, wenn ein Missgeschick passiert und das Moskitonetz ein Loch bekommt. Übersieht man dies, kann das Loch nicht flicken oder für ein Ersatznetz sorgen, schützt das Moskitonetz durch die Imprägnierung immernoch einigermaßen – zur Überbrückung wahrscheinlich ausreichend.

Es sei denn, das Loch oder der Riss sind riesengroß und erlauben dem Insekt ohne Berühren des Stoffes ins Innere des Moskitonetzes einzudringen. Wenn das Moskitonetz stark beschädigt ist, kann man davon ausgehen, dass es nicht mehr sicher genug ist.

Aber wie funktioniert eigentlich die Imprägnierung?

Das Imprägniermittel Permethrin, das in den meisten Fällen zur Behandlung des Moskitonetzes verwendet wird, ist ein Insektizid. Insekten werden bei Kontakt mit dem Stoff abgetötet. Deswegen halten sie für gewöhnlich respektvollen Abstand.

Hersteller verwenden zwar verschiedene Bezeichnungen für ihre jeweilige Imprägnierung, meistens handelt es sich jedoch um Permethrin, denn dies ist der gängige Wirkstoff um Mückenschutz an Textilien zu erreichen. Die Augen offen halten sollte man trotzdem, um kein Moskitonetz mit natürlicher Imprägnierung mit Zitronella oder ätherischen Ölen untergejubelt zu bekommen. Diese sind nicht wirksam und in Risikogebieten deutlich zu riskant.

Eine imprägniertes Moskitonetz ist also für eine Reise in die Tropen sinnvoll, um sich vor Malaria zu schützen. Für den Heimgebrauch sind imprägnierte Netze hingegen nicht nötig.

Darüber hinaus können für Reisen auch imprägnierte, mückenabweisende Schlafanzüge* und Inlets für Schlafsäcke sinnvoll sein, wie sie von Cocoon unter dem Label Traveller’s Tree angeboten werden. Dies liefert einen zusätzlichen Layer an Sicherheit.

Moskitonetz imprägniert kaufen oder selbst imprägnieren

Das Moskitonetz kann man entweder imprägniert kaufen oder selbst imprägnieren.

Bei industriell imprägnierten Moskitonetzen liegt die Wirkungsdauer der Imprägnierung im Bereich von Monaten oder Jahren, dazu sollte sich eine Herstellerangabe finden. Die Haltbarkeit der Imprägnierung hängt auch davon ab, wie oft das Netz gewaschen wird.

Bei selbstimprägnierten Mückennetzen hält die Wirkung ungefähr 4 Wochen gegen Mücken, und 2 Wochen gegen Zecken, wenn man das Netz ungewaschen lässt. Ansonsten hält die Imprägnierung bis zum ersten Waschgang. Nach jedem Waschen muss neu imprägniert werden.

Zuerst einmal scheint selbst imprägnieren billiger zu kommen, im Gegenzug ist es deutlich umständlicher und aufwändiger.

Außerdem muss man sich vor Haut- und Augenkontakt oder Einatmen des Wirkstoffs schützen und eventuell überbleibendes Restwasser fachgerecht als Chemikalie entsorgen.

Mehr Details zum Thema Imprägnieren von Textilien gibt es hier zu lesen und gilt genauso für Moskitonetze.

Laut Imprägniermittel-Hersteller Nobite können Schwangere ein mit Permethrin behandeltes Moskitonetz verwenden, sollten aber nicht selbst imprägnieren. Nobite zufolge dürfen ebenso Kinder unter 36 Monaten und Neugeborene unter einem imprägnierten Moskitonetz schlafen, lediglich die Kleidung sollte nicht imprägniert werden, da sie in den Mund genommen werden könnte.

Trotzdem muss man bei Kindern und imprägnierten Moskitonetzen Vorsicht walten lassen. Besonders bei Kindern, die das Netz noch in den Mund nehmen könnten.

Anderen Aussagen zufolge wird abweichend empfohlen Kinder unter 3 Jahren nicht unter einem imprägnierten Moskitonetz schlafen zu lassen.

Wie dem auch sei, eine Ausweichmöglichkeit ist ein Reise-Kinderbettzelt. Dieses fungiert nachts als Babybett mit Moskitonetz oder Bett für Kleinkinder, tagsüber auch als Laufstall oder Zelt mit Sonnen- und Moskitoschutz.

Nachts kann man das Reisebettzelt gegebenenfalls zusätzlich unter ein für das Kind unerreichbare Moskitonetz mit Imprägnierung stellen.

Laut Herstellerwebseite ist die Maschengröße der Reisebettzelte von Deryan beim Deryan Travel-Cot Baby, Travel-Cot Peuter und bei der Peuterbox kleiner als 1 mm. Damit würde sie den WHO-Kriterien für die Mückenabwehr entsprechen.
 

Deryan Reisebettzelt – Mückenschutz für Babys und Kleinkinder

Mückenschutz Baby Kleinkinder Reisebett
bei Amazon ansehen*

Moskitonetz selbst imprägnieren mit Permethrin

Als mückenabweisender Wirkstoff für Kleidung und Textilien ist Permethrin verbreitet. Damit werden auch Moskitonetze imprägniert. Permethrin ist zum Verdünnen in Wasser (zum Beispiel Nobite Verdünner) oder gebrauchsfertig als Spray erhältlich. Theoretisch könnte man das Moskitonetz einsprühen, sicherer und gründlicher ist es wahrscheinlich, das Moskitonetz in einem Wasserbad mit verdünntem Permethrin zu imprägnieren. Permethrin ist geruchslos, wenn es einmal getrocknet ist.

Empfehlenswert ist es, das Fenster öffnen, während das Moskitonetz imprägniert wird.

Beim Imprägnieren des Moskitonetzes sollte man Schutzhandschuhe tragen. Das ist auch ratsam, denn wenn man das Moskitonetz in einer Wanne mit verdünntem Permethrin einweicht, sollte man es am Ende noch durchkneten und dann flach zum Trocknen ausbreiten.

Nach dem Imprägnieren muss das Moskitonetz eine Weile trocknen. Das dauert je nach Größe des Netzes unterschiedlich lange. Hinterher das Moskitonetz noch Auslüften lassen ist auch kein Fehler.

Die genaue Anleitung für das Imprägnieren eines Moskitonetzes liest man in der Gebrauchsanweisung des Herstellers nach!

Permethrin weist ein sehr hohes Gefährungspotential für Gewässer, Boden und Grundwasser auf. Deshalb sollte man sich bei der Imprägnierung des Moskitonetzes von Wasservorkommen fernhalten. Auf keinen Fall darf man etwaiges Restwasser irgendwo in der Natur oder im Garten ausgießen. Permethrin ist sehr giftig für Wasserorganismen.

Aber einfach in den Abfluss darf man etwaige Reste von Permethrin auch nicht gießen. Ins Abwassersystem, in die Kanalisation, ins Oberflächen- oder Grundwasser darf man das Permethrin nicht gelangen lassen. Das Restwasser muss als Chemikale fachkundig entsprechend örtlichen Vorschriften entsorgt werden.

Permethrin kann allergische Hautreaktionen und schwere Augenreizungen hervorrufen.
Wenn man Permethrin in ungetrocknetem Zustand an die Haut bekommt, sollte man die kontaminierte Haut mit viel Wasser und Seife waschen. Falls man das Mittel in die Augen bekommen sollte, müssen sie sofort, lange und vorsichtig mit viel Wasser ausgespült werden. Ein Arztbesuch ist ratsam. Falls man Permethrin versehentlich einatmet, soll man sofort an die frische Luft und als Vorsichtsmaßnahme einen Arzt aufsuchen.
Genaueres liest man in der Gebrauchsanweisung und dem Sicherheitsdatenblatt des Herstellers nach.

Sonnenlicht zersetzt Permethrin. Deshalb ist es empfehlenswert, ein mit Permethrin behandeltes Moskitonetz bis zur Verwendung in dunklen, luftdichten Tüten aufzubewahren. Dafür eignen sich Müllbeutel oder wiederverschließbare, dunkle Tüten.

Für Katzen ist nasses, feuchtes, noch flüssiges Permethrin giftig und kann sogar tödlich wirken. Deshalb sollte man Katzen fernhalten, wenn man ein Moskitonetz mit Permethrin imprägniert. Sobald das Permethrin getrocknet ist, sollte es für Katzen wieder ungefährlich sein.

Größe und Länge des Moskitonetzes

Je nach Anzahl der Personen, die unter dem Moskitonetz Platz finden sollen, gibt es Netze für Doppelbetten oder Einzelbetten.

Die Maße eines Kastennetzes sollten für

Doppelbetten mindestens 2,0m x 1,80m x 1,80m (L x B x H)

betragen und für

Einzelbetten mindestens 2,0m x 0,90m x 1,80m (L x B x H).

(Bei der Höhe sind auch 1,60m oder 1,50m vertretbar, entsprechend niedriger hängt man das Netz in dem Fall auf.)

Größer ist besser, damit hält man Moskitos weiter auf Abstand. Im Zweifel nimmt man lieber ein Moskitonetz für Doppelbetten, darunter hat man auch alleine mehr als genug Platz und kann es bei späteren Reisen flexibler wiederverwenden.

Das Moskitonetz sollte im Optimalfall Bodenlänge haben, was bei den meisten Netzen zutrifft. Es sollte sich problemlos unter die Matratze schieben lassen oder alternativ zumindest auf dem Boden aufliegen können. Ohnehin ist es empfehlenswert das Moskitonetz unter die Matratze zu schlagen. Unter dem Netz aufrichten sollte man sich nachts noch können, ohne im Netz festzuhängen.

Große Netze sind zwar geräumiger, erhöhen aber auch das Gewicht und Packmaß.

Material des Moskitonetzes

Moskitonetze gibt es entweder aus Baumwolle oder aus Kunstfasern wie Polyester, Polyamid/Nylon, Polyethylen oder Polypropylen.

Baumwolle wirkt zwar auf den ersten Blick sympathischer, da natürlich, hat aber eine Reihe von Nachteilen. Bei Baumwolle handelt es sich um ein Naturprodukt mit stark variabler Qualität. Ebenso ist die Qualitätskontrolle schwieriger als bei Kunstfasern.
Baumwolle ist weniger stabil als Kunstfaser, nicht reißfest und kann durchscheuern. Zudem nimmt sie Gerüche an. Mit der Zeit verschlechtern sich auch die Belüftungseigenschaften von Baumwolle. Insbesondere bei häufiger Verwendung, nach einigen Wäschen und bei Nässe fransen die Baumwollfasern aus, feine Fädchen ragen in die Maschen und behindern damit die Ventilation unter dem Moskitonetz.

Kunstfasern sind langlebiger, bieten bessere Belüftung, sind leichter, platzsparender, erlauben leichtere Qualitätskontrolle und behalten gegebenenfalls das Insektizid besser im Gewebe. Damit ist die Frage nach dem Material für das Moskitonetz eigentlich entschieden.

Vereinzelt haben Moskitonetze auch verstärkte Ränder, die sich bei täglicher oder häufiger Verwendung beim unter die Matratze stecken auszahlen.

Moskitonetz mit Einstiegsöffnung oder ohne?

Einstiegsöffnungen, meistens in Form eines Schlitzes im Moskitonetz, der durch zwei überlappende Stofflagen verdeckt ist, sind nicht empfehlenswert.

Eine Öffnung im Netz stellt im großen und ganzen nur einen zusätzlichen Angriffspunkt für Mücken dar. Man kann schlecht sicherstellen, dass der seitliche Einstieg die ganze Nacht über optimal liegt und sicher verschlossen bleibt. Sobald man beim Schlafen drankommt, kann man die Stofflagen unbeabsichtigt verschieben und einen Durchschlupf für Mücken schaffen. Dabei reicht schon eine kleine, nicht optimal verschlossene Stelle.

Zugegeben ist es umständlich, das unter der Matratze eingeschlagene Moskitonetz anzuheben, wenn man nachts aufstehen möchte. Allerdings ist das um Welten besser, als eine Öffnung, die dem Zweck des Moskitonetzes als Barriere gegen Mücken entgegenläuft.

Vereinzelt gibt es Moskitonetze, an denen der Seiteneinstieg mit Reißverschluss gesichert ist. Der Reißverschluss ist aber auch eine potentielle Schwachstelle, denn wenn der Reißverschluss kaputt geht ist das ganze Netz unbrauchbar.

Der nächste Punkt ist nur als reisepraktische Erwägung, etwa bei einer Reise in die Tropen, interessant:

Gewicht und Packmaß des Moskitonetzes

Für die mückenabwehrende Funktion und abgesehen vom Reisen ist dieses Kriterium nicht relevant, allerdings kann es aus reisepraktischen Gründen ausschlaggebend sein.

Besonders als Backpacker oder Ultra-Light-Traveller achtet man aufs Gewicht und spart am liebsten jedes Gramm.

Auch als Reisender, der regelmäßig mit den Gewichtsbeschränkungen kämpft, sollte man gleich beim Kauf auf das Gewicht des Moskitonetzes achten. Es könnte der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Wenn man mit dem Koffer unterwegs ist, die Gepäckbestimmungen großzügig bemessen sind und man nicht oft die Unterkunft wechselt, ist das Gewicht weniger wichtig. Da nimmt man vielleicht lieber das günstigere, wenn auch etwas schwerere Netz für seine nächste Tropenreise.

Leichte Moskitonetze für Doppelbetten bewegen sich im Bereich
bis 400 g. Moskitonetze für Einzelbetten kann man etwa bei halb so viel ansetzen.

Beim Vergleichen muss man natürlich die genauen Maße des Moskitonetzes miteinbeziehen, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Höhere Maschendichte und höhere den-Zahl bringen ebenso mehr Gewicht mit sich, genauso wie verstärkte Ränder oder Ringe zum aufhängen.

Der andere relevante Punkt fürs Reisen ist das Packmaß, also wieviel Platz das Gepäckstück im Koffer oder Rucksack einnimmt.

Das Packmaß ist das Volumen des möglichst weit komprimierten Gepäckstücks. Dies ist relevant um zu wissen, wieviel Platz ein Gegenstand im Koffer einnimmt.

Packmaß = L x B x H (Länge x Breite x Höhe)

Wenn das Gepäckstück in Form einer Rolle transportiert wird, wie bei Schlafsäcken, Isomatten und zum Teil auch Moskitonetzen der Fall, wird das Packmaß wie folgt angegeben:

Zylinderförmige Gepäckstücke:

Packmaß = L x d (Länge x Durchmesser)
Moskitonetz Packmaß

Hilfsmittel zum Aufhängen des Moskitonetzes

Zum Aufhängen des Moskitonetzes benötigt man ein bisschen Zubehör. Je nach Netzform sind unterschiedliche Utensilien notwendig, im folgenden soll es aber nur um Aufhängemöglichkeiten für das empfehlenswerte Kasten-Moskitonetz gehen.

Kastenmoskitonetze werden üblicherweise an 4, 6 oder 8 Punkten aufgehängt oder abgespannt, einige Modelle haben noch mehr Schlaufen oder Aufhängevorrichtungen entlang der Kanten.

Als nützliche Hilfsmittel erweisen sich Schnur oder Bindfaden, Nylonfaden, Klebehaken, Ringschrauben oder Ringhaken, Reißnägel und Sicherheitsnadeln, oder eine Kombination davon.

Das praktische an Schnur ist, dass man eigentlich in jedem Raum genug Punkte findet, an denen man das Moskitonetz festbinden kann. In den meisten Fällen sollten etwa 25 m Schnur ausreichend sein. Zur Sicherheit kann man noch Klebehaken oder Ringschrauben mitnehmen.

Klebehaken sind hier natürlich mobiliarschonender, da man sie von einigen Oberflächen rückstandsfrei wieder ablösen kann. Bei Klebehaken muss man bedenken, dass man genug Nachschub an Klebestreifen dabei hat, da bei jedem Aufhängen neue Klebestreifen nötig sind.

Manche Hersteller bieten extra Befestigungskits für Moskitonetze an, aber eigentlich kann man sich das notwendige Material einfach selbst zusammenstellen. Damit fährt man wahrscheinlich sogar billiger.

Bei einigen Moskitonetzen ist Zubehör zum Aufhängen gleich dabei.

Aufbewahrung des Moskitonetzes

Beim Reisetransport in Koffer, Rucksack oder Reisetasche muss das Moskitonetz vor Reißverschlüssen und scharfen Gegenständen geschützt werden, um es nicht zu beschädigen. Dafür eignet sich ein entsprechender Beutel, der bei vielen Moskitonetzen schon dabei ist. Sofern keiner mitgeliefert wird, kann auch einen Packsack oder ein sonstiges Säckchen oder eine Tasche verwendet werden. Will man das Packmaß gering halten, sollte die Hülle dem möglichst weit komprimierten Moskitonetz wie angegossen passen.

Imprägnierte Moskitonetze sollte man außerdem vor Sonnenlicht schützen. Wird es gerade nicht verwendet, ist die Aufbewahrung in luftdichten und dunklen Taschen oder Tüten empfehlenswert.

Eine stabile, dunkle Tüte erfüllt beide Funktionen. Reißfeste Mülltüten, die Belastung aushalten, würden sich anbieten.

Tagsüber sollte man das aufgebaute Moskitonetz sicher geschlossen halten und unaufgebaute Netze dicht eingewickelt oder eingerollt lassen, damit sich keine Moskitos hineinverirren. Schon beim Aufbau ist es sinnvoll darauf zu achten eventuell eindringende Mücken noch bei guten Lichtverhältnissen zu erlegen.

Moskitonetz beschädigt – was tun?

Hat das Moskitonetz doch einmal ein Loch oder einen Riss abbekommen, kann man es je nach Beschädigungsgrad wieder flicken oder reparieren. Dafür ist es hilfreich, Nadel und Faden dabei zu haben. Alternativ kann man es mit Sekundenkleber versuchen. Auch Klebeflicken eignen sich.

Warum ein eigenes Moskitonetz mitnehmen?

Einige Hotels, Hostels und sonstige Unterkünfte in tropischen Ländern sind mit Moskitonetzen ausgestattet. Darauf verlassen kann man sich aber nicht. Und noch weniger darauf, ein intaktes Moskitonetz ohne Risse und Löcher vorzufinden. Besonders in den günstigen Unterkünften, die man auf Low-Budget-Reisen als Backpacker gerne ansteuert, fehlen Moskitonetze häufig ganz oder sind völlig zerrissen und zerlöchert. Doch auch in besseren Unterkünften ist das an der Tagesordnung.

Löcher und Risse bieten Mücken die Möglichkeit ins Innere des Netzes einzudringen. Und das tun sie auch, denn sie werden unter anderem vom Geruch und der Wärme des Menschen angezogen und fliegen unaufhörlich auf das Ziel zu, bis sie einen Schlupfwinkel finden. Der Geruch des Menschen wirkt einfach unwiderstehlich.

In diesen Fällen trumpft man mit einem eigenen Netz.

Das eigene Netz erleichtert auch die Auswahl der Unterkunft und gibt einem die Möglichkeit den Preis zu drücken, indem man in günstigeren Unterkünften absteigt und sein eigenes Netz anbringt. Das macht unabhängiger und es entstehen keine Sorgen, wenn es weit und breit keine Unterkunft mit Moskitonetz zu finden gibt.

Auch in hochpreisigeren Unterkünften ist man besser bedient sein eigenes Netz aufzuspannen. Denn wer möchte schon die Zeit aufwenden, in jeder Unterkunft das Moskitonetz akribisch auf Löchern und Beschädigungen zu inspizieren. Da verlässt man sich lieber auf sein eigenes Netz.

Moskitonetz mitnehmen oder vor Ort kaufen?

Vor Ort kaufen ist in den meisten Fällen billiger, allerdings kann man nicht sicherstellen, ein Netz in der gewünschten Form, aus hochwertigem Material, mit empfohlener Maschendichte und mit wirksamer Imprägnierung oder überhaupt Imprägnierung zu finden.

Wenn man dann auf dem trockenen sitzt ist das nicht nur ärgerlich, sondern auch riskant, falls es sich um eine Land mit Malaria handelt.

Vor Ort ein Netz zu kaufen kostet außerdem Zeit. Zeit, die einem von der wertvollen Reisezeit abgeht. Bezugsquellen ausfindig machen, Qualität und Eigenschaften prüfen, da gehen gut und gerne ein paar Stunden drauf.

Auch möchte man wohl kaum vor Ort am Reiseziel noch sein frischgekauftes Moskitonetz imprägnieren müssen.

Sicher und stressfrei fährt man mit dem mitgebrachten Moskitonetz.